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Allie Fritz, Director of Interpretations bei Lionbridge

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AI-Powered Readability Testing for Life Sciences

Wie man die Kommunikation in Laiensprache und die Patienteneinbindung verbessern kann

Seit Jahren setzt die Life-Sciences-Branche auf Formeln wie die Flesch-Kincaid-Lesbarkeitstests, um die Lesbarkeit von Informationen für Laien zu bewerten. Lesbarkeitstests mit algorithmischen Bewertungssystemen haben ihre Grenzen, auch wenn sie in einigen regulatorischen Leitlinien als Ergänzung oder Alternative zu kostspieligen und zeitaufwändigen Nutzerbefragungen empfohlen werden.

Der verstärkte Fokus auf Patientenbeteiligung, Transparenz und Offenlegung von Forschungsergebnissen bedeutet, dass die Lesbarkeit von Informationen für Personen außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft verbessert werden muss. Diese Herausforderung kann mit besseren Technologien leichter bewältigt werden. Die Lesbarkeit bestimmt die Verständlichkeit des Inhalts und wird bei der Entwicklung von Materialien zu Zwecken der Gesundheitsaufklärung, Anleitung oder Information häufig nicht berücksichtigt. Insbesondere senkt eine effektive Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten die Angst der Patienten, verbessert die Therapietreue und steigert die klinischen Ergebnisse.

In diesem Blog geht es um Lesbarkeit und Gesundheitskompetenz, die Schlüsselaspekte für die Einbindung der Patienten durch eine effektive Kommunikation in Laiensprache. Wir stellen eine innovative KI-gestützte Lionbridge-Lösung für Lesbarkeitstests vor und erläutern, warum sie herkömmlichen Methoden zur Prüfung der Lesbarkeit überlegen ist.

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Definition von Lesbarkeit und Gesundheitskompetenz

Lesbarkeit bezeichnet die Leichtigkeit, mit der ein Leser einen geschriebenen Text verstehen kann, was beispielsweise durch Laiensprache gefördert wird. Zu den weiteren Aspekten, die sich auf die Lesbarkeit auswirken, gehören die Länge und Komplexität der Wörter und Sätze sowie die Struktur des Dokuments. Lesbarkeitstests sind objektive Messverfahren, die in der Regel einen mit dem Leseniveau einer Klassenstufe vergleichbaren Wert liefern.

Gesundheitskompetenz ist ein umfassenderes Konzept, das über den geschriebenen Text und dessen Verständnis hinausgeht. Es wird allgemein angenommen, dass sie den Gesundheitszustand einer Person zuverlässig vorhersagt und die Behandlungsergebnisse von Patienten erheblich beeinflusst. Bei der Gesundheitskompetenz liegt der Schwerpunkt auf Fähigkeiten wie Lesen, Verstehen oder Analysieren von Informationen, Anweisungen, Symbolen, Tabellen und Diagrammen. Lesbarkeit betont somit die Interaktion zwischen Leser und Text. Sie zeigt auch auf, wie der Leser die Informationen nutzen kann, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Leitfaden Good Lay Summary Practice (Gute Praxis für leicht verständliche Zusammenfassungen), veröffentlicht in EudraLex, Band 10, listet Grundsätze der Gesundheitskompetenz in Bezug auf sprachliche Aspekte auf. Dazu gehören folgende Empfehlungen:

  • Einfache Alltagssprache
  • Kurze Wörter und Sätze
  • Aktive Sprache (statt passive Sprache)
  • Nichttechnische oder nichtwissenschaftliche Begriffe (oder Definition in Laiensprache)
  • Neutrale, nicht werbliche Sprache
  • Konsistente Verwendung von Wörtern und Begriffen
  • Respektvolle Sprache

Gesundheitskompetenz und Lesbarkeit sind entscheidende Aspekte schriftlicher Inhalte, die sich an Patienten und Anwender von Arzneimitteln und Medizinprodukten richten. Wenn Sponsoren klinischer Studien die informierte Einwilligung von Studienteilnehmern einholen, müssen die Teilnehmer die Risiken und Vorteile der Teilnahme an einer klinischen Studie verstehen. Andernfalls können sie keine fundierte Entscheidung über ihre Teilnahme treffen. Auch Gebrauchsanweisungen für Medizinprodukte müssen für die Anwender verständlich sein, damit eine sichere und effektive Anwendung erfolgt.

Methoden für Lesbarkeitstests und ihre Grenzen

Die Prüfung der Lesbarkeit wird von der Clinical Trials Expert Group (CTEG) im Rahmen der Verordnung über klinische Prüfungen für Zusammenfassungen der Ergebnisse für Laien empfohlen. Soweit möglich, empfiehlt die CTEG außerdem, Tests mit einer kleinen Anzahl von Personen durchzuführen, die die Zielgruppe repräsentieren. Diese Art der Lesbarkeitsprüfung anhand quantitativer Werte, die mit den entsprechenden Klassenstufen korrelieren, hat jedoch ihre Grenzen. Wenn der Wert nur die Lesbarkeit erfasst, bleibt die Interaktion zwischen Text und Leser unbeachtet. Darüber hinaus werden wichtige stilistische Aspekte der Sprache oder spezifische Fachbegriffe für Anwendungsfälle und die jeweilige Zielgruppe nicht berücksichtigt. Dies stellt eine Herausforderung dar, wenn in medizinischer, technischer oder wissenschaftlicher Sprache verfasste Ausgangstexte in laienverständliche Sprache übersetzt werden. Weitere Informationen zu den stilistischen Unterschieden zwischen wissenschaftlicher und laienverständlicher Sprache finden Sie in unserem Whitepaper.

Traditionelle Lesbarkeitsformeln sind bestenfalls ein Ausgangspunkt für die Einschätzung der Gesundheitskompetenz. Sie sollten keinen eigenständigen Test darstellen. Manche Formeln bewerten lediglich die Wort- und Satzlänge, was keine Garantie für einen sinnvollen oder lesbaren Text ist. Lionbridge empfiehlt Sponsoren, umfassendere Tests zu erwägen. Idealerweise sollten bei einem Test der Textzugänglichkeit für Patienten oder Laien sowohl Lesbarkeitswerte als auch Grundsätze der Gesundheitskompetenz berücksichtigt werden.

Lichtmuster, violett und orange

KI-gestützte Lesbarkeitstests sind Lesbarkeitsformeln überlegen

Generative KI ist bekannt für ihre Fähigkeit, Content auf Basis von Prompt-Engineering zu generieren und zu analysieren. Ausgefeilte, von Experten entwickelte Prompts und große Sprachmodelle (LLMs) können Lesbarkeitsformeln ersetzen, was fortschrittlichere und praktikablere Lösungen bedeutet. Integrierte Prinzipien der Gesundheitskompetenz, Sprache, Stil und Terminologie, die auf den Anwendungsfall und den Leser zugeschnitten sind, führen zu besseren Lesbarkeitsergebnissen und einer stärkeren Bindung der Zielgruppe. Der Einsatz von LLMs kann zudem den Zeitaufwand und die Belastung für technische und medizinische Autoren bei kritischen Zulassungsverfahren reduzieren. Insbesondere können LLMs Autoren unterstützen, denen es (aufgrund ihrer Ausbildung in wissenschaftlicher Kommunikation) unnatürlich oder schwierig erscheint, Inhalte in Umgangssprache zu verfassen.

Die innovative Lesbarkeitslösung von Lionbridge bietet fortschrittliche Prompt-Vorlagen, mit denen unsere LLMs trainiert werden, um geschriebene Texte zu segmentieren, zu analysieren und zu verbessern. Diese Vorlagen werden von Experten für KI- und Life-Science-Übersetzungsservices entwickelt, die sich mit der Technologie, der klinischen Forschungsmethodik und den Compliance-Aspekten auskennen. Innerhalb weniger Minuten wird ein automatischer Lesbarkeitsbericht erstellt, der medizinischen oder technischen Autoren während der Dokumentenerstellung und -prüfung konkrete Handlungsempfehlungen liefert. Da der Prompt konkrete Anweisungen zu Sprache, Stil und Terminologie enthält, können beim Schreiben und Verbessern von laienverständlichen Inhalten Stunden (oder Tage) an Zeit eingespart werden. Auch eine Anpassung an verschiedene Therapiebereiche oder Glossare ist möglich.

Person betrachtet Daten vor orange-violettem Hintergrund

Validierung der Lesbarkeit

Wie jedes andere Modell für maschinelles Lernen (ML) muss auch das LLM kontrolliert werden, um Halluzinationen zu vermeiden und zuverlässige Kommunikationsergebnisse in verständlicher Sprache zu gewährleisten. Daher muss ein medizinischer oder technischer Redakteur die LLM-Ausgabe überprüfen und entscheiden, wie und wann die vom LLM vorgeschlagenen Textänderungen umgesetzt werden sollen. Diese Testmethodik mit menschlicher Beteiligung (Human-in-the-Loop, HITL) verankert den verantwortungsvollen Einsatz von KI in GxP- und anderen regulierten Bereichen:

  • KI schlägt Verbesserungen zur Optimierung der Prozesse und der Lesbarkeit vor.
  • Ein Mensch kümmert sich um die Bestätigung und Umsetzung, um Kontextrelevanz und korrekte Ergebnisse zu gewährleisten.
  • Der LLM-Lesbarkeitsbericht und das endgültige überarbeitete Dokument bilden dann eine nachvollziehbare Aufzeichnung der Mensch-Maschine-Interaktion.

Es muss betont werden, dass technologiegestützte Lesbarkeitstests die Benutzerbefragung aus kontextueller, regulatorischer und kultureller Sicht nicht in allen Fällen ersetzen können. Allerdings bieten sie viele wertvolle Anwendungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Lesbarkeit von Inhalten und zur Steigerung der Patienteneinbindung.

Lesbarkeitstests – Anwendungsfälle
Inhaltstypen Einsatzbereiche
Zusammenfassungen klinischer Forschungsergebnisse in laienverständlicher Sprache (Plain Language Summaries, PLS). Bereitstellen der Gesamtergebnisse der klinischen Studie in einer für die Teilnehmer verständlichen Sprache
Zusammenfassungen der Sicherheits- und klinischen Leistungsmerkmale (Summaries of Safety and Clinical Performance, SSCPs) Öffentlich zugängliche, laienverständliche Informationen über die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Medizinprodukten
Kurzbericht über Sicherheit und Leistung (Summaries of Safety and Performance, SSPs) Öffentlich zugängliche, laienverständliche Informationen über die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von In-vitro-Diagnostika
Einverständniserklärungen (Informed Consent Forms, ICFs) und Patienteninformationsblätter (Patient Information Sheets, PISs) Erklären der Risiken und Vorteile, um eine fundierte Entscheidung bei der Teilnahme an klinischen Studien zu treffen
Gebrauchsanweisungen (Instructions for Use, IFUs) für Patienten oder Produktanwender Hinweise zur Produktverwendung, um eine sichere und effiziente Nutzung zum vorgesehenen Zweck für die vorgesehenen Anwendern zu gewährleisten
Patientenpläne oder Tagebücher Unterstützen der Studienteilnehmer beim Verständnis der Studienabläufe oder bei der Erfassung von Informationen während der Studienteilnahme
Patienten-Newsletter Informieren der Studienteilnehmer während der Durchführung der klinischen Studie zu Zwecken der Aufklärung, Information, Compliance, Bindung usw.
Werbeinhalte für Patienten oder Patientenrekrutierung Materialien, Broschüren oder andere schriftliche Inhalte zur Gewinnung potenzieller Teilnehmer für relevante Studien
Informationen für Patientenvereinigungen, Patientenvertreter, Patientenexperten usw. Initiativen zur Patienteneinbindung, um die Einbeziehung von Patienten in Forschungs- und Entwicklungsprogramme, Erkenntnisse über Krankheiten usw. sicherzustellen
Website-Informationen für Patienten, Studienteilnehmer und die Öffentlichkeit Webinhalte für verschiedene Zwecke, z. B. Informationen über Krankheiten, klinische Studien, Produkte usw.
Informationen für nichtwissenschaftliche Geschäftsleute oder Lieferanten Informieren der Investoren, Versicherer, Lieferanten und anderer Interessengruppen außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft

Sprechen Sie uns an.

Benötigen Sie Hilfe bei der Beurteilung der Lesbarkeit von laienverständlichen Zusammenfassungen oder anderen Inhalten für Laien? Könnten Sie Unterstützung bei der Übersetzung klinischer Studien gebrauchen? Oder haben Sie Bedarf in Bezug auf laienverständliche Kommunikation oder andere Übersetzungen im Life-Science-Bereich? Suchen Sie das Gespräch mit uns. 

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VERFASST VON
Pia Windelov, VP für Life Sciences Strategy and Product Marketing

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